Die Mehrhundehaltung

Vier Hunde auf einer Wiese, schauen alle in die Kamera. Bild zum Thema Mehrhundehaltung

Die Entscheidung, in die Mehrhundehaltung einzusteigen, kann das Zuhause mit Freude und Aktivität füllen. Allerdings erfordert das Zusammenleben mehrerer Hunde auch einiges an Planung und Verständnis für die Bedürfnisse jedes einzelnen Tieres. Nicht jeder Hund kommt mit jedem anderen Hund gut aus. Die Persönlichkeit, das Energielevel und die Bedürfnisse der Tiere sollten möglichst gut zueinander passen. Eine bedachte Auswahl ist daher essenziell. Dabei spielt das Geschlecht eine Rolle, denn gleichgeschlechtliche Hunde, besonders unkastrierte, verstehen sich oft weniger gut. Eine Mischung aus Rüden und Hündinnen kann harmonischer für die Mehrhundehaltung sein. Auch der Altersunterschied ist relevant: Ein großer Altersunterschied kann von Vorteil sein, da der ältere Hund dem jüngeren oft als Vorbild dient, während ähnlich alte Hunde eher zu Rivalitäten neigen können. Andererseits ist bei einem zu großen Altersunterschied die Gefahr, dass sich der ältere Hund von seinem jüngeren Artgenossen genervt fühlt. Ein Probewohnen vor der endgültigen Übernahme kann hier einen ersten Eindruck vermitteln und bei der Entscheidung mithelfen. Dominante Hunde sollten nicht mit anderen dominanten Hunden vergesellschaftet werden. Die Mehrhundehaltung sollte immer mindestens einen ausgeglichenen und sozialverträglichen Hund als „Puffer“ für die Gruppe umfassen. Wenn möglich, sollten sich die Hunde vor dem endgültigen Zusammenziehen in neutraler Umgebung kennenlernen und „beschnuppern“. Jeder Hund benötigt seinen eigenen Rückzugsort sowie individuelle Futter- und Wasserstellen. Dies hilft, Konflikte über Ressourcen zu vermeiden und stellt sicher, dass jedes Tier seine Grundbedürfnisse erfüllt bekommt. Mehrere Trinkstellen zu haben, ist besonders wichtig, um eine ausreichende Versorgung aller Hunde zu gewährleisten. Futterneid ist ein weiterer Punkt, den man beachten sollte. Manche Hunde neigen dazu, das Futter anderer Hunde zu stehlen. Füttern Sie die Hunde in getrennten Räumen oder mit genügend Abstand, um Stress zu vermeiden. Bieten Sie auch genügend Spielzeug für alle Hunde an, um Streit zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass jeder Hund auch mal „sein“ Spielzeug haben darf. Ruheplätze sind ebenfalls wichtig: Jeder Hund braucht seinen eigenen Rückzugsort, an dem er ungestört schlafen und entspannen kann. Das können Körbchen, Decken oder auch Höhlen sein. Eine gute Erziehung und regelmäßiges Training sind unerlässlich für ein friedliches Miteinander. Die Mehrhundehaltung verleitet zu der Annahme, dass sich die Hunde gegenseitig erziehen. Hierbei sollte man jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass Hunde voneinander nicht nur die positiven Verhaltensweisen abschauen. Alle Hunde sollten grundlegende Kommandos beherrschen und positive Erfahrungen im Umgang mit anderen Hunden sowie Menschen sammeln. Gemeinsame Aktivitäten stärken nicht nur die Bindung untereinander, sondern fördern auch ein ausgeglichenes Verhalten. Nehmen Sie sich Zeit für Einzeltraining mit jedem Hund, um die Bindung zu stärken und individuell auf seine Bedürfnisse einzugehen. Gehen Sie mit allen Hunden gemeinsam in die Hundeschule oder zu Gruppenausflügen, um das Sozialverhalten zu fördern. Achten Sie beim Gassigehen darauf, dass jeder Hund genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt. Gehen Sie gegebenenfalls in Etappen mit einzelnen Hunden spazieren, wenn die Gruppe zu groß oder unruhig ist. Die Mehrhundehaltung zeichnet sich auch dadurch aus, jedem Hund individuelle Zuwendung und Zeit zu schenken. Planen Sie regelmäßige Einzelaktivitäten mit jedem Hund ein um die Bindung zu stärken. Kuscheln und Spielen sind wichtige Bestandteile der individuellen Zuwendung. Jeder Hund braucht seine „Kuschelzeit“ und Spielrunden mit seinen Menschen. Bieten Sie jedem Hund geistige und körperliche Auslastung, angepasst an seine Bedürfnisse. Das können Suchspiele, Agility, oder auch einfach nur gemeinsames Schmusen auf dem Sofa sein. Halten Sie ein wachsames Auge auf die Gesundheit Ihrer Hunde und achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten oder Verhaltensänderungen. Regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen und Entwurmungen sind essentiell, um die Gesundheit aller Tiere im Haushalt zu schützen. Achten Sie auf regelmäßige Entwurmung und Floh-/Zeckenprophylaxe, da sich Parasiten in einem Mehrhundehaushalt schnell verbreiten können. Beobachten Sie jeden Hund genau und achten Sie auf Verhaltensänderungen, die auf Krankheiten hindeuten könnten. Im Zweifel lieber einmal zu viel zum Tierarzt gehen! Mehrere Hunde zu halten erfordert Geduld, Konsequenz und eine klare Kommunikation. Konflikte können auftreten, aber mit einer ruhigen und bestimmten Herangehensweise lassen sich viele Probleme lösen. Belohnen Sie positives Verhalten und setzen Sie klare Regeln, um ein harmonisches Zusammenleben zu unterstützen. Hunde leben in einer Rangordnung. Geben Sie Ihren Hunden klare Regeln und greifen Sie konsequent ein, wenn es zu Streitigkeiten kommt. Behandeln Sie alle Hunde fair und vermeiden Sie Eifersucht, indem Sie z.B. Leckerlis gleichmäßig verteilen und allen Hunden gleiche Aufmerksamkeit schenken. Die Haltung mehrerer Hunde ist natürlich teurer als die eines Einzelhundes. Berücksichtigen Sie die Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherungen etc. und den zusätzlichen Zeitaufwand. Mehrere Hunde benötigen mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Mit guter Planung, viel Liebe und Geduld kann ein Mehrhundehaushalt ein wundervolles Erlebnis sein. Die Hunde bereichern sich gegenseitig und bringen viel Freude ins Leben ihrer Menschen. Abschließend nochmal die wichtigsten Punkte in der Zusammenfassung: Vor der Anschaffung: Haltung: Gesundheit: Umgang: Zusätzliches:

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